Tuesday, October 7, 2025

Intent-based Orchestration

Xyna Bulletin #25

Liebe Freunde, Partner und Kunden von Xyna,

heute haltet ihr die Ausgabe #25 unseres Bulletins in den Händen. Das mag man nun viel oder wenig finden, aber als wir vor gut 2 Jahren mit dieser Serie begonnen haben, war nicht klar, ob wir in Zeiten von TikTok, Instagram & Co. mit einem traditionellen E-Mail-Newsletter unser Publikum überhaupt noch erreichen. Aber wir bekommen kontinuierlich schönes Feedback der Leserschaft – und freuen uns daher mit dieser Jubiläumsausgabe auf die nächsten 25 Ausgaben 🥳

Inhaltlich bringen wir einige Impressionen des neuesten Xyna-Features mit: die Visualisierung von Execution Graphs für Intent-basierte Orchestrierungsprozesse.

Viel Spaß beim Lesen!

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Intent-based Automation & Orchestration mit Xyna 

Es ist davon auszugehen, dass die meisten Empfänger dieses Schreibens hier schon bestens Bescheid wissen über die Vorzüge und Hoffnungen, die im Paradigmenwechsel hin zu einem Intent-based Networking liegen. Daher nur ein kurzer Ausflug zur Einordnung:

Derzeit werden Dienste meist per prozess-, skript- und / oder regelbasierten Konfigurationssystemen in das Netz eingebracht. Jede neue Verbindung, jede Policy, jede Änderung wird in den bekannten BSS-OSS-Ketten detailliert geplant, beauftragt und umgesetzt. Dabei wird i.d.R. schon „weit oben“ in der Systemkette entschieden, WIE (imperativ) die für den gewünschten Dienst notwendige Konfigurationsänderung aussieht und auf den beteiligten Netzelementen aufgebracht wird. 

Die Intent-basierte Netzwerkautomatisierung bricht mit diesem Prinzip: statt den Dienst schon mit konkreten Vorgaben zu beauftragten, formulieren Systeme der Commerce Management-Sphäre aka CRM/BSS abstrakte Absichten über das, WAS (deklarativ) eingerichtet werden soll: grob vereinfacht beispielsweise die Absicht (den Intent): "Stelle eine sichere, latenzarme Verbindung zwischen zwei Rechenzentren bereit." Ein passendes Orchestrierungssystem übernimmt dann möglichst „tief unten“ die Übersetzung in Konfigurationen, setzt diese automatisiert um und überwacht kontinuierlich, ob das gewünschte Ergebnis erreicht wird.


Im Idealfall wird IbO ergänzt um Konzepte wie Dynamic Learning und Service Kataloge, aus denen sich entsprechende Regeln und Graphen zur automatisierten Erzeugung ableiten lassen. Die passenden Stichworte aus dem TM Forum-Universum sind hier TMF633 / TMF638 oder auch das Konzeptpapier IG1253 Intent in Autonomous Networks mit der Norm TMF921 für Intent Management. Intent-based Network Orchestration ist ein zentraler Bestandteil der strategischen Initiative des TM Forums für Autonomous Networks. 

Ein solches Prinzip kennt man auch in anderen IT-Bereichen. Populär ist beispielsweise das Terraform-Tool, das komplette IT-Infrastrukturen deklarativ beschreibt und automatisiert bereitstellt.

Und weil wir in den letzten Monaten interessante Kundenprojekte in diesem Kontext begleiten durften, die sich mit der Realisierung solcher IbO-Systeme beschäftigen, hat auch Xyna einiges für diesen Bereich gelernt: so kann der Xyna Scheduler (Teil des Servers) über die Funktion von Auftragsserien entsprechend vorbereitete Intents verarbeiten – und der Xyna Process Monitor kann, und das ist wirklich neu, die generierten Graphen auch visualisieren:


Das ist nicht nur nett anzuschauen, sondern auch wirklich hilfreich wenn es um Entstörung, Nachvollziehbarkeit und Dokumentation von Intent-basierten Konfigurationsabläufen geht. Der Benutzer kann Abhängigkeiten, Statusübergänge und Inventory-Aktivitäten sehen; und durch die implizit im Ansatz angelegte Rollback-Fähigkeit aller berechneten Schritte sind Use Cases wie Storno, Abbruch auch in späten Projektphasen oder In-Flight-Änderungen sehr gut umsetzbar.


Fazit: Intent-basierte Netzwerkautomatisierung ist einer der zentralen strategischen Schritte der nächsten Jahre in Richtung autonomer Netze – und wer Xyna für IbO live und in Farbe erleben möchte, spricht uns gerne jederzeit an. Wir freuen uns immer, die neuesten Features vorzustellen und in die Welt zu tragen!